Weitere Förderaktivitäten // Demenz

Demenz: Unterstützung für
Betroffene und Angehörige

In Deutschland leben etwa 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz. Diese Erkrankung stellt Betroffene und ihre Angehörigen vor enorme Herausforderungen. Die Dieter von Holtzbrinck Stiftung engagiert sich gezielt für die Unterstützung von Menschen in dieser belastenden Lebenssituation. Sie unterstützt Institutionen und fördert Projekte, die die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.

Information, Beratung und Veranstaltungen

Förderung des „Netzwerk Demenz Stuttgart“

Das Netzwerk Demenz Stuttgart ist ein offener Zusammenschluss engagierter Menschen und Institutionen aus der Region. Es verfolgt das Ziel, den Austausch und die Vernetzung untereinander zu stärken. Dabei steht die Weiterentwicklung und Förderung von Unterstützungsangeboten im Vordergrund. Ziel ist es, die Lebensqualität von an Demenz erkrankten Menschen und ihren Angehörigen nachhaltig zu verbessern.

Hilfsmittel und Broschüren, z.B.
 

  • Demenz Wegweiser Stuttgart: Diese umfassende Broschüre informiert über Angebote in Stuttgart für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Sie enthält grundlegende Informationen zur Pflegeversicherung, rechtlichen Fragen und technischen Hilfen im Alltag. Der Wegweiser kann als PDF heruntergeladen werden.
  • Ratgeber zu unterstützender Technik und Pflege-Hilfsmitteln: Ein über 50-seitiger Ratgeber, der Geräte zur Ortung, Sicherheitskameras, Hörhilfen, Herdsicherungen und Türsensoren vorstellt. Er bietet Produktinformationen, Kostenangaben und Hinweise zur Kostenübernahme durch Kassen.
  • Weitere Ratgeber: Es gibt Ratgeberhefte zu Themen wie Pflegeversicherung, finanzielle und rechtliche Fragen bei Demenz. Diese erklären wichtige Regelungen verständlich und informieren über Leistungsansprüche. Die Hefte sind auf dem Stand der gesetzlichen Regelungen von 2024.


Veranstaltungen, z.B.
 

  • Vortragsreihe "Mit Demenz leben": In Zusammenarbeit mit der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. und dem treffpunkt 50plus werden monatliche Vorträge angeboten. Sie richten sich an Angehörige, ehrenamtlich Tätige, Fachleute und Betroffene und behandeln praxisrelevante Themen. Die Vorträge finden in der Regel an einem Mittwochabend von 18–20 Uhr statt, teils online über Zoom, teils in Präsenz im Rotebühlzentrum in Stuttgart. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung jedoch erforderlich.
  • Veranstaltungskalender für Stuttgart: Das "Netz für Pflegende" in Stuttgart veröffentlicht vierteljährlich eine Übersicht von Veranstaltungen für Angehörige pflegebedürftiger Menschen. Dazu zählen Vorträge, Gesprächskreise, Kurse, Betreuungsangebote und kulturelle Veranstaltungen. Die Übersicht bietet einen Einblick in die Vielfalt der Angebote in Stuttgart.
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Demenz Support Stuttgart gGmbH

Entwicklung eines Webinars für Angehörige und Pflegende von Menschen mit Down-Syndrom

Hintergrund zur aktuellen Situation

Menschen mit Down-Syndrom tragen ein deutlich erhöhtes Risiko, im Alter an Demenz zu erkranken. Studien zeigen, dass:
 

  • zwei Drittel der über 60-Jährigen von einer Demenzerkrankung betroffen sein werden,
  • bei den über 50-Jährigen jede dritte Person betroffen ist.

Herausforderungen für Angehörige und Betreuungspersonen

  • Familiäre Belastung: Angehörige leisten oft jahrelang intensive Unterstützung für ihre erwachsenen Kinder oder Geschwister mit Lernschwierigkeiten und übernehmen eine zentrale Rolle in deren Begleitung.
  • Erkennung von Symptomen: Erste Veränderungen werden häufig wahrgenommen, können jedoch oft nicht richtig eingeordnet werden.
  • Fehlendes Wissen: Angehörigen mangelt es oft an Wissen, um Verhaltensänderungen zu deuten, die durch demenzielle Prozesse verursacht werden. Auch in Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe wird das Thema Demenz zunehmend relevanter und Mitarbeitenden fehlt Fachwissen zum Thema Demenz..
  • Neue Herausforderungen in Betreuungseinrichtungen: Wohneinrichtungen und Werkstätten stehen vor der Aufgabe, sowohl jüngere als auch ältere Menschen mit Behinderung und Demenz angemessen zu betreuen.
  • Defizite in der Ausbildung: Die Heilerziehungspflege berücksichtigt das Thema Demenz bislang kaum, was zu einem Mangel an Hintergrundwissen und Handlungsfähigkeit in den Teams führt.
  • Fehlende Unterstützung: Angehörige fühlen sich oft allein gelassen und wichtige Schritte wie die Diagnoseklärung bleiben aus.
  • Bedarf an fundierter Information: Angehörige benötigen verlässliche Informationen zu Symptomen, diagnostischen Prozessen, Unterstützungsangeboten und zur Entscheidungsfindung am Lebensende.

Ziele und Inhalte des Webtrainings

Ein speziell entwickeltes Webinar soll diese Wissenslücke schließen und Angehörige wie auch Mitarbeitende in der Behindertenhilfe unterstützen.
 

  • Wissenstransfer: Angehörige erhalten umfassende Informationen über Demenzsymptome bei Menschen mit Down-Syndrom sowie den Verlauf der Erkrankung.
  • Diagnostische Unterstützung: Das Webinar vermittelt Methoden zur Verlaufsbeobachtung und gibt einen Überblick über den diagnostischen Prozess.
  • Praktische Handlungsorientierung: Teilnehmende lernen, Verhaltensänderungen zu deuten und Risiken besser einzuschätzen.
  • Zusätzliche Einsatzmöglichkeiten: Einrichtungen der Behindertenhilfe können das Webtraining für Informationsveranstaltungen nutzen.

Gestaltung des Webtrainings

Das Webinar wird interaktiv und abwechslungsreich gestaltet, um eine angenehme Lernatmosphäre zu schaffen. Elemente wie Kurzfilme, spielerische Aufgaben und interaktive Methoden sorgen dafür, dass die Inhalte nachhaltig vermittelt werden.

Mit diesem Angebot können Angehörige und Betreuungspersonen nicht nur ihr Wissen erweitern, sondern auch Sicherheit im Umgang mit den Herausforderungen von Demenz gewinnen.