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Stiftungslehrstuhl
Tübingen

Professur für Ökonomische Bildung und Wirtschafts­didaktik

Die Eberhard Karls Universität Tübingen steht für herausragende Lehre & Spitzenforschung. Seit Oktober 2016 besteht an der wirtschafts- & sozial­wissen­schaftlichen Fakultät & an der Tübingen School of Education eine neue Stiftungs­professur.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Taiga Brahm hat die Dieter von Holtzbrinck Stiftung eine Professur für Ökonomische Bildung und Wirtschaftsdidaktik eingerichtet. Das Lehren und Lernen in unterschiedlichen Bildungskontexten, insbesondere an Gymnasien und Hochschulen, steht im Mittelpunkt der Forschung. Zentral ist dabei die Frage, wie Lernende in ihrer Entwicklung zu selbstständigen (Wirtschafts-)Bürgerinnen und Bürgern unterstützt werden können. Die Forschung fließt auch in die Ausbildung zukünftiger Lehrerinnen und Lehrer für das Fach Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung ein.

Das Lehrstuhl-Team

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Zum Lehrstuhl-Team gehören v.l.:

Hintere Reihe: Lucy Haag, Luisa Scherzinger, Prof. Dr. Taiga Brahm, Dr. Malte Ring

Vordere Reihe: Theresa Hermann, Sari Rübe, Victoria Vochatzer

Studium und Lehre

Im Studium des Bachelors of Education Wirtschaftswissenschaft erlangen die Studierenden grundlegendes wirtschaftswissenschaftliches Wissen sowie pädagogische Kompetenzen. Dabei ist neben der fachspezifischen Grundausbildung und der Entwicklung fachdidaktischer Kompetenzen auch ein Unternehmenspraktikum fester Bestandteil des Studiums. 

Dies bietet den Studierenden über einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen Einblicke in Unternehmen und stellt eine Verzahnung mit den fachwissenschaftlichen Inhalten des Studiums sicher. Der Abschluss Bachelor of Education ermöglicht einen direkten Berufseinstieg und ist zugleich die Basis für ein weiterführendes Master-Studium, das der Vertiefung der Fachkenntnisse und der Weiterentwicklung fachdidaktischer Expertise dient. Dabei rücken im Laufe des Studiums das forschende Lernen, die Planung, Durchführung und Reflexion von kompetenzorientierten Unterrichtseinheiten am Gymnasium sowie die vertiefte Reflexion wirtschaftswissenschaftlicher Inhalte in den Vordergrund. Der Abschluss Master of Education bildet die Voraussetzung für ein Referendariat an Gymnasien.

Forschung

Forschung an der Professur für Ökonomische Bildung und Wirtschafts­didaktik

Geforscht wird praxisnah an der Schnittstelle von Fachwissenschaft, Erziehungswissenschaft und weiteren Disziplinen zur Kompetenzentwicklung in Schule und Hochschule. Im Vordergrund der Forschung steht dabei immer, den Wirtschaftsunterricht für die Lernenden sowie die Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen evidenzbasiert zu verbessern. Daher stehen ausgewählte Publikationen des Lehrstuhls sowie Lernmaterialien allen Lehrkräften und weiteren Interessierten zur nicht-kommerziellen Nutzung zur Verfügung.

Forschungs­projekte

Bilingualer Wirtschaftsunterricht

In Zeiten des globalen Wandels werden zukunftsorientierte Qualifikationen wie interkulturelle und ökonomische Kompetenzen sowie Fremdsprachkenntnisse immer wichtiger. Der bilinguale Wirtschaftsunterricht ist ein vielversprechendes Format zur Förderung dieser Schlüsselqualifikationen. Der Forschungsbereich bilingualer Wirtschaftsunterricht beschäftigt sich mit der Professionalität und der Professionalisierung von bilingual unterrichtenden Lehrpersonen, denn diese sind durch die Kombination aus Fremdsprache und Fachunterricht besonders gefordert.

Entwicklung ökonomischer Kompetenzen

Die kausalen Effekte ökonomischer Bildung in der Schule auf Kompetenzen, Einstellungen und Verhaltensweisen in realen ökonomischen Entscheidungssituationen sind bislang wenig erforscht. Im Rahmen einer von der Stiftung Würth geförderten Längsschnittstudie werden Lernende zweier Kohorten über einen Zeitraum von vier Jahren begleitet. Die zentrale Forschungsfrage ist hierbei, ob ein grundständiges Fach der ökonomischen Bildung in allgemeinbildenden Schulen positive Effekte auf kognitive Dimensionen ökonomischer Kompetenz aufweist. Zusätzlich werden im Rahmen weiterer Erhebungen Einstellungen sowie sozio-emotionale Fähigkeiten in Bezug auf finanzielle Entscheidungen untersucht.

Erklärvideos

Verstärkt durch die Covid-19-Pandemie greifen Lehrerinnen und Lehrer immer häufiger auf Erklärvideos im Internet zurück oder erstellen selbst Erklärvideos für ihre Lernenden. Im Rahmen des Forschungsprojekts soll untersucht werden, wie die instruktionale Qualität von Erklärvideos speziell im Wirtschaftsunterricht erfasst werden kann und wie angehende Lehrpersonen bei der Entwicklung von Erklärvideos evidenzbasiert unterstützt werden können.